Leonid Nikolajewitsch Rabitschew ist 1923 in Moskau geboren. Mit 15 Jahren beginnt er, Gedichte zu schreiben. Nach Abschluss der 10. Klasse nimmt er ein Studium an der Juristischen Fakultät Moskau auf, deren Literaturunterricht Osip Maximowitsch Brik leitet. Dieser lädt ihn zu literarischen Lesungen und Diskussionen in seine Privatwohnung in der Spassopewskigasse ein und macht ihn mit Lilja Jurewna, Katanjan, S. Kirsanow und Boris Sluzki bekannt, auch der spätere Schriftsteller Dudinzew befindet sich in seinem Studienjahrgang.
Nach Beendigung seiner Offiziersausbildung im November 1942 nimmt Rabitschew als Leutnant und Zugführer an der Befreiung von u.a. Wjasma, Rshew, Smolensk, Borissow, Minsk und Grodno teil sowie an den Kämpfen in Ostpreußen. Danach dient er im Stab der 1. Ukrainischen Front in Schlesien und Tschechien und wird insgesamt dreimal dekoriert.
Nach der Demobilisierung wird Rabitschew 1946/47 Mitglied der Literarischen Vereinigung der Moskauer Universität, die der bekannten Dichter Michail Senkewitsch leitet, und trägt eigene Gedichte auf literarischen Veranstaltungen der Schriftstellervereinigung (unter dem Vorsitz Alexander Twardowskis) und der Lomonossow-Universität vor.
1951 beendet er eine künstlerische Ausbildung am Moskauer Polygraphischen Institut und entwirft Plakate und Buchillustrationen für Verlage und Zeitschriften.
Ab 1959 studiert er Kunst und Grafik in Moskau, bei E.M. Beljutin, wird 1960 Mitglied der Künstlervereinigung der UdSSR und arbeitet als Grafiker, Maler und Designer. Seit 1958 15 Einzelausstellungen in Russland und Teilnahme an internationalen Ausstellungen in Berlin, Paris, Montreal, Cambridge, Warschau und Spanien, viele seiner Gemälde und Grafiken wurden von Museen erworben.
Seit 1993 ist Rabitschew Mitglied der Schriftstellervereinigung Moskaus und hat bisher, neben Essays, 16 Bände Lyrik und Prosa veröffentlicht, von denen einige auch übersetzt wurden.